Der Highlander und die stolze Lady. Roman by May McGoldrick

Der Highlander und die stolze Lady. Roman by May McGoldrick

Autor:May McGoldrick [McGoldrick, May]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Schottland, historischer Liebesroman, Romance, Romantik, Highlander, Liebe, Familiengeheimins, Leidenschaft, Schicksal, Saga
ISBN: 978-3-95885-509-0
Herausgeber: venusbooks GmbH
veröffentlicht: 2017-03-19T23:00:00+00:00


26. Kapitel

Endlich konnte der Hochländer Regen und Wind hinter sich lassen und leise durchs Fenster ins Zimmer steigen.

Jaime kauerte mit dem Rücken zu ihm auf den Boden, ihre Schultern bebten vom Weinen, und in ihrem Kummer hatte sie Malcolms Eindringen nicht einmal bemerkt. Erst als er, ohne sie aus den Augen zu lassen, das Fenster schloß, schreckte sie zusammen und hob jäh den Kopf.

Ihre Miene spiegelte Überraschung, gleich darauf jedoch Erleichterung und – er wagte es kaum zu glauben – Freude wider. Doch sie wirkte so verletzlich, so schutzbedürftig, so daß er spontan einen Schritt auf sie zuging. Er blieb aber sofort wieder stehen, als sie aufsprang und nervös zur Tür hinüberschaute. Im nächsten Moment eilte sie darauf zu, und Malcolm wußte nicht, was er tun oder sagen könnte, um sie von einer Flucht abzuhalten. Er hatte ihr guten Grund gegeben, ein Alleinsein mit ihm zu fürchten, und vielleicht wollte sie nie wieder ein Wort mit ihm wechseln. Diese Entscheidung müßte er hinnehmen, auch wenn es ihm noch so schwerfiel.

Gleich darauf fiel ihm ein schwerer Stein vom Herzen, denn anstatt zu fliehen, verriegelte Jaime die Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Sie lief nicht vor ihm davon! Sie rief nicht um Hilfe! Sie hatte keine Angst, mit ihm allein zu sein!

»Ich mußte dich sehen, Jaime«, sagte er eindringlich.

Ihre Stimme war rauh vom Weinen. »Du bist die Mauer hinabgeklettert … warum hast du dann die Dunkelheit und das Unwetter nicht zu einem Fluchtversuch genutzt?« Verstohlen wischte sie sich die Tränenspuren vom Gesicht.

Malcolm wußte, daß die Wahrheit sich nach allem, was er ihr angetan hatte, unglaubwürdig anhören würde. Er konnte ihr nicht gestehen, daß er diesen Ort nur mit ihr zusammen verlassen würde, und deshalb murmelte er: »Ich wäre in einer Nacht wie dieser nicht weit gekommen.«

»Das stimmt«, flüsterte Jaime, »jedenfalls nicht ohne Hilfe!«

Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihr von dem Brief zu erzählen, den er mit Graves’ Hilfe erhalten hatte. Sie könnte sonst auf die falsche Idee kommen, er hätte ihr nur jene wichtige Neuigkeit mitteilen wollen.

»Du bist ja völlig durchnäßt!« stellte Jaime erst jetzt bestürzt fest.

Malcolm betrachtete die Pfütze um seine Stiefel herum und zerrte an dem weißen Leinenhemd, das ihm am Leibe klebte. »Ja«, grinste er. »Draußen ist es ein bißchen neblig … Das hat auch die Kletterpartie richtig spannend gemacht!«

Jaime starrte verlegen auf ihre ineinander verkrampften Hände. »Du mußt ziemlich lange draußen gewesen sein.« Ihrem Gesicht war deutlich anzusehen, daß sie überlegte, ob er ihre Auseinandersetzung mit Mary gehört haben konnte.

»Es ist eine schöne Nacht für einen kleinen Spaziergang … Wind und Regen, Blitz und Donner … freilich nur ein magerer Ersatz für die Stürme, die um unsere Inseln fegen, findest du nicht auch, Jaime?« schwindelte er, um sie zu beruhigen. »Trotzdem war ich recht dankbar, als ich sah, daß deine törichte Kusine endlich diesen Raum verließ.« Er spürte, daß sie ihn beobachtete, während er zum Kamin ging, um sich am knisternden Feuer zu wärmen, und als er sich nach ihr umdrehte, machte sie einige zögernde Schritte auf ihn zu.



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